Unsichtbar im Revier: Tarnung richtig gemacht
6 Expertentipps zur Tarnung bei der Jagd
EIN UMFASSENDER LEITFADEN ZUR TARNUNG AUF DER JAGD.
Effektive Tarnung ist entscheidend für den Jagderfolg. Doch es reicht nicht, einfach nur im richtigen Muster gekleidet zu sein - Jäger und Jägerinnen müssen einiges dafür tun, um wirklich mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Sich unauffällig einzufügen und vom Wild nicht bemerkt zu werden, klingt leichter, als es ist. Gerade auf der Pirsch erfordert es Erfahrung, Geduld und das richtige Material. Wer diese Faktoren kombiniert, erhöht die Chancen im Revier deutlich und erlebt die Jagd intensiver.

Diese 6 Expertentipps zur Tarnung bei der Jagd helfen Jägern und Jägerinnen dabei, sich unauffällig in die Umgebung einzufügen und erhöhen die Chancen deutlich, bei der Pirsch unentdeckt zu bleiben.
1. Die richtige Tarnkleidung für die Jagd: So wählen Sie ein Muster
Wenn es um Tarnung geht, überrascht es wohl niemanden, dass Jäger und Jägerinnen sich so kleiden sollten, dass sie zur Umgebung passen, in der sie jagen. Natürlich spielt das eine große Rolle, doch effektive Tarnung bedeutet weit mehr, als die Kleidung exakt auf das Farbschema des Reviers abzustimmen. Ein vielseitiges Tarnmuster ist in den meisten Fällen ausreichend, um eine effektive Tarnung zu erzielen. Ebenso wichtig ist die Wahl von Kleidung mit einer geräuscharmen Membran.
Viele Outdoor-Bekleidungen sind mit Materialien ausgestattet, die bei jeder Bewegung knistern und Reibungsgeräusche erzeugen. Genau diese Geräusche verraten Jäger und Jägerinnen schnell. Mit einer Tarnkleidung, die leise bleibt, ist die Grundlage geschaffen – anschließend können Sie sich mit den technischen Aspekten der Tarnung befassen.
Mehrzweck-Tarnmuster
Das Seeland InVis® Tarnmuster ist unser eigenes, universelles Camouflage-Design – entwickelt auf Basis dessen, wie das Gehirn die Umgebung wahrnimmt. Die Tarnung setzt auf sogenannte Fraktale, also sich wiederholende Formen, wie sie überall in der Natur vorkommen. Mit ihrem grünlichen Farbton fügt sie sich in die meisten Landschaften nahtlos ein. Ergänzt wird das InVis® Tarnmuster durch unsere Bekleidung mit geräuscharmen Membranen, die auch bei Bewegung und Reibung keine störenden Geräusche verursachen – ideal für Jäger und Jägerinnen, um unentdeckt zu bleiben.
Lessen Sie mehr über InVis®2. Seien Sie sich Ihrer Bewegung bewusst
Wenn Jäger und Jägerinnen bei der Pirsch nicht darauf achten, wie sie sich bewegen, verraten sie oft ungewollt ihre Anwesenheit. Ein entscheidender Faktor ist dabei die eigene Bewegung im Verhältnis zur möglichen Position des Wildes. Sowohl das tierische als auch das menschliche Auge nimmt horizontale Bewegungen deutlich leichter wahr als vertikale. Deshalb ist es sinnvoll, sich möglichst in direkter Linie auf das Wild zuzubewegen, wenn man in Schussposition kommen möchte, und das immer in Kombination mit den anderen Tarn-Tipps.
Die Minimierung von Geräuschen spielt eine ebenso große Rolle. Stille ist auf der Jagd ein echter Verbündeter. Wildtiere verfügen über ein hochsensibles Gehör, das selbst kleinste Störungen sofort registriert. Jeder Schritt und jede Handlung sollte deshalb so leise wie möglich sein: Ausrüstung so handhaben, dass nichts klirrt oder raschelt, Bewegungen langsam und kontrolliert ausführen, Äste und Laub meiden und sogar die Atmung bewusst steuern.
Auch bei der Kleidung macht sich das bemerkbar. Membranen, die bei Reibung knistern, verraten Jäger und Jägerinnen schnell. Besser ist Jagdbekleidung mit einer geräuscharmen Membran oder aus weichen Stoffen, die jede Bewegung lautlos mitmachen. Je leiser man unterwegs ist, desto geringer ist die Chance, dass das Wild die eigene Anwesenheit bemerkt.
3. Den richtigen Hintergrund wählen: So vermeiden Sie auffällige Silhouetten
Beim Anschleichen oder in der Bewegung ist nicht nur wichtig, was vor Ihnen liegt – auch der Hintergrund spielt eine entscheidende Rolle. Wer sich unbedacht vor einer hellen oder offenen Fläche bewegt, zeichnet schnell eine klare Silhouette, die Wild sofort wahrnimmt. Als Faustregel gilt: Halten Sie immer einen natürlichen Hintergrund hinter sich, wenn Sie in die mögliche Sichtlinie des Wildes treten. Bäume, Büsche oder Geländeformen brechen die Konturen des Körpers auf und machen Bewegungen deutlich schwerer erkennbar. So erhöhen Jäger und Jägerinnen die Chance, das Wild zuerst zu sehen, und nicht umgekehrt.

Deckung - Wenn es keine Möglichkeit gibt, einen Hintergrund zu haben, sollten Sie immer versuchen, Ihre Silhouette zu minimieren, indem Sie kauern, kriechen oder sich sogar hinlegen.
4. Lichtverhältnisse auf der Pirsch: Sonne und Schatten richtig nutzen
Licht kann bei der Pirsch zum entscheidenden Faktor werden. Schatten, Sonne und Reflexionen verraten die eigene Position schneller, als man denkt. Wer tagsüber unterwegs ist, sollte sich möglichst im Schatten bewegen und gleichzeitig einen passenden Hintergrund wählen – so wird man für das Wild deutlich schwerer erkennbar.
Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung spielt die Sonne eine wichtige Rolle. Steht sie im Rücken, zeichnet sich schnell eine auffällige Silhouette ab. Besser ist es, die Position so zu wählen, dass man nicht direkt angestrahlt wird und die eigene Kontur im Gelände verschwindet. Wer die Lichtverhältnisse bewusst für sich nutzt, verschafft sich einen klaren Vorteil auf der Pirsch.

5. Die Umgebung nutzen: So verschmelzen Sie mit dem Revier
Alle Faktoren – Bewegung, Hintergrund und Licht – wirken nur dann optimal, wenn auch die Umgebung einbezogen wird. Achten Sie darauf, sich möglichst vertikal auf das Wild zuzubewegen, dabei im Schatten zu bleiben und einen deckenden Hintergrund zu haben. Die beste Tarnung erreichen Sie, wenn Sie sich in der Nähe von Bäumen, Büschen oder dichter Vegetation bewegen. Diese Strukturen brechen Ihre Konturen und helfen, mit der Umgebung zu verschmelzen.
Offene Flächen dagegen sind kritisch: Dort hebt man sich fast zwangsläufig ab. Wenn sich ein freier Bereich nicht umgehen lässt, bleiben nur zwei Möglichkeiten – tief gehen oder sogar auf den Boden, um möglichst unauffällig hindurchzukommen. Wer die Umgebung gezielt einsetzt, erhöht die Chancen, unentdeckt zu bleiben, erheblich.

Im Kriechen verschwindet die Silhouette fast vollständig – das Auge erkennt Sie nicht mehr. Achten Sie dennoch auf Geräusche: Langsames Gehen verrät Sie oft weniger als hastiges Kriechen.
6. Den Wind richtig nutzen: Witterungskontrolle bei der Pirsch
Die Windrichtung zu kennen und gezielt einzusetzen, ist einer der wichtigsten Faktoren, um unentdeckt zu bleiben. Wildtiere verfügen über einen außergewöhnlich feinen Geruchssinn und können menschliche Witterung oft schon aus großer Entfernung aufnehmen. Deshalb ist es keine Option, sondern eine Notwendigkeit, den Wind zu berücksichtigen und seine Richtung ständig im Blick zu behalten.
Bevor Sie auf die Pirsch gehen, sollten Sie prüfen, woher der Wind kommt, und Ihre Route entsprechend planen. Ideal ist es, wenn Sie sich mit dem Wind im Gesicht bewegen – so wird Ihre Witterung vom Wild weggetragen. Das kann bedeuten, den geplanten Weg zu ändern oder auch einmal auf günstigere Bedingungen zu warten. Diese Anpassungen erhöhen die Chancen, unentdeckt zu bleiben, erheblich.
Doch auch während der Jagd bleibt Wachsamkeit gefragt: Windrichtungen ändern sich – durch Wetterumschwünge, Tageszeiten oder das Gelände selbst. Ein einfacher Windprüfer hilft, diese Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die eigene Position anzupassen.
Auch das Gelände lässt sich dabei gezielt einsetzen. In Tälern, Senken oder im dichten Wald wird die Ausbreitung der Witterung gebremst, weil der Wind dort schwächer weht. Wer diese Feinheiten versteht und die Landschaft zu seinem Vorteil nutzt, kann seine Witterung wirksam verbergen und sich damit einen entscheidenden Vorteil bei der Pirsch verschaffen.
Fazit
Eine erfolgreiche Pirsch beginnt mit der richtigen Tarnung. Am wichtigsten ist ein Muster, das sich unauffällig in Ihr Jagdgebiet einfügt. Ein vielseitiges Tarnmuster wie unser Seeland InVis® ist dafür ideal: Dank seines grünlichen Schimmers eignet es sich als echtes Allround-Muster für fast jedes Gelände. Wer nicht mehrere Tarnsets besitzen möchte, liegt mit InVis® als Mehrzweck-Tarnung genau richtig.
Ebenso entscheidend ist die Art der Bewegung. Vermeiden Sie horizontale Muster, und bewegen Sie sich – wenn möglich – vertikal auf das Wild zu. Achten Sie auf einen deckenden Hintergrund, der Ihre Silhouette auflöst, und nutzen Sie Schatten, um unauffällig zu bleiben. Lässt sich ein offener Bereich nicht vermeiden, gehen Sie tief oder kriechen Sie hindurch, um Ihre Konturen zu minimieren. Der einfache Weg ist in der Tarnung fast immer der falsche – wer nachlässig wird, verrät sich und vergrämt das Wild.
Natürlich lassen sich nicht alle Tipps gleichzeitig umsetzen. Auf der Jagd wechseln Gelände, Vegetation und Licht ständig, und oft sind Kompromisse notwendig. Wichtig ist, Prioritäten zu setzen und die Variante zu wählen, die Sie am wenigsten verrät.